"Fuchsteufelsmord".

Genre: Ruhrgebietskrimi
Scylla Verlag Bergisch Gladbach
erhältlich als e-book, kindle oder Taschenbuch
ISBN-10:
 3945287111
ISBN-13: 978-3945287118

Kurzinhalt:
Ein Krimi im Ruhrgebiet Elisa Fuchs, Künstlerin und Kripobeamtin im Ruhestand, kann es nicht fassen, als Hauptkommissar Max Teufel sie anruft, um ihr mitzuteilen, dass ihr Bruder verstorben sei. Natürliche Todesursache, behauptet er. Doch Elisa kommen Zweifel. Ihr kriminalistisches Bauchgefühl schlägt Alarm. Oder ist dieses ungute Gefühl einfach nur die Trauer um ihren geliebten Bruder? Elisa recherchiert im Verborgenen und was sie entdeckt, bedroht mehr als nur ihr eigenes Leben.

Presse:

- KStA und BLZ 03.06.2019 "Im Ruhrpott brodelt es gewaltig"
- KStA und BLZ 24.05.2019 "Diese Frauen lieben es mörderisch.
- Bürgerportal Bergisch Gladbach, 16,12,2018 "Krimiabend in der Kreativzentrale"
- Oberberg aktuell, 03.01.2019 "Im Roman und wahren Leben auf Verbrecherjagd"

 

Krimi-Weihnachten in der Kreativzentrale des Scylla Verlags

Der Scylla Verlag lud krimibegeisterte Leser*innen am 12. Dezember 2018 in die Kreativzentrale in Refrath ein. Gefeiert wurden die beiden Neuerscheinungen des Bergisch Gladbacher Verlages ‚Fuchsteufelsmord’ von Barbara Stewen und ‚Spätburgunder Blues’ von Christoph Brüggentisch.

Am Mittwoch, 12. 12.2018 wurde in der Kreativzentrale des Scylla Verlages ermittelt.

Die Künstlerin und Autorin Barbara Stewen und der Gourmet und Autor Christoph Brüggentisch lasen bei Glühwein, Gebäck und Kerzenschein jeweils aus ihren beiden neuen Krimis vor.

Im NRW-Krimi ‚Fuchsteufelsmord’ von Barbara Stewen ermittelt Elisa Fuchs aus dem Bergischen Land auf eigene Faust im vorweihnachtlichen Gelsenkirchen, um den Tod ihres Bruders aufzuklären.

Der Bergische Krimi ‚Spätburgunder Blues’ von Christoph Brüggentisch ist bereits der zweite Teil der kulinarischen Krimireihe rund um die Kripobeamtin Dorothea Kost. In dem Weinkenner-Club ihres neuen Freundes fließt in den letzten Tagen vor Weihnachten mehr Blut als Rotwein. Jeder scheint verdächtig und jeder scheint in Gefahr.

Einen Bericht über die Veranstaltung finden Sie im "Bürgerportal Bergisch Gladbach vom 16.12.2018"
Ein weiterer Bericht erschien in "Oberberg aktuell".

 

Leseprobe:

Frust eines Luden

Weitere sieben Tage sind vergangen. Es ist der 24. Oktober 2003, 20 Uhr. Eine nachtgraue Dunstglocke breitet sich an diesem trüben Freitagabend über dem Ruhrpott aus.
Die wenigen Läden in der Bergmannstraße sind geschlossen. Nur eine Kioskreklame ist von weitem durch die feuchte Nebelwand erkennbar.
Mit quietschenden Reifen biegt Boris’ knallroter SUV in die Bergmannstraße ein, saust am Kiosk vorbei und stoppt vor einem älteren Mehrfamilienhaus, das einen verwahrlosten Eindruck macht. Kurz beleuchtet die Flamme eines Feuerzeugs das kantige Gesicht des Fahrers.
Mit einem Knall schlägt im Nachbarhaus ein Fenster zu.
Boris schaut hinauf. Gott sei Dank. Die Alte da oben räumt endlich ihren Fensterplatz. Zeugen kann ich nicht gebrauchen.
Boris beobachtet den Hauseingang und trommelt auf dem Lederlenkrad des SUV herum. Klotzige Fingerringe mit Totenköpfen und Schlangensymbolen blitzen auf. Boris steht auf diesen Protz. Hastig zündet er sich eine Zigarette nach der anderen an und schaut jede Minute auf seine gefälschte Rolex. Er sitzt in der Klemme, hat sich total verzockt, ist knapp bei Kasse. Die Uhr wird er auch bald verpfänden müssen, wenn Sunny keine Kohle mehr rüberschiebt und ständig auf seine Kosten Prinzessin spielt. Heute ist Zahltag.
21.00 Uhr, eine Stunde ist vergangen. Boris explodiert schier vor Wut. Er ruft Kalle, den Wirt der Kneipe ‘Zum alten Schacht’ an. Nur ein klein wenig Hoffnung, dass sein bestes Pony im Stall doch brav macht, was er verlangt, ist ihm geblieben.
„Hey, Kalle, ist die Schlampe heute schon bei dir aufgetaucht? Ich bin vor einer Stunde vom Boxen gekommen, hab sie aber nicht vor deiner Kneipe gesichtet. Mann, auf die hab ich vielleicht ’nen Brass!“
„Nö, die wa noch nich hier. Kenns doch die Weiber.“ Kalle knallt den Hörer auf und Boris’ – zugegeben – eher kleine Hoffnung ist zerschmettert. Sein Adrenalinspiegel steigt auf hundert.
„Verdammte Sunny“, zischt er und tritt gegen die Wagenverkleidung, erinnert sich dann, dass es sein eigener Wagen ist, sein absolutes Traumauto, das er hegt und pflegt und nun rüde malträtiert. Es tut ihm leid.
Es ist so gut angelaufen, mit Sunny. In den ersten Wochen, nachdem er sie aufgegabelt hat - heruntergekommen, frierend - war sie irgendwie süß. Und dankbar. Er hat ich glatt verknallt in die kleine Zuckerschnute. Nach kurzen Aufwärmübungen hat sie jeden Tag tüchtig Moos abgeliefert und sie verlebten eine coole Zeit. Ein bisschen schöne Augen machen, Plörren für die Kleine, und er hatte finanziell keine Maläste mehr.
Heute wird abgerechnet. Sie ist mal wieder nicht da, wahrscheinlich ist sie mit dieser Sonja unterwegs, schoppen und dann in einer anderen Kneipe rumhängen und den Mackern schöne Augen machen, in die eigene Tasche wirtschaften. Er hat schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass die beiden Schlampen was ausbaldowern, einen Plan haben, mich bescheißen. Aber nicht mit Boris Koslowski.
Im Rückspiegel des Autos tauchen zwei kichernde Mädchen auf. Es sind Sunny und ihre Freundin Sonja. Boris duckt sich tief in die Polster, wartet, bis die Mädchen im Haus verschwunden sind.
In der zweiten Etage geht das Licht an, in Sonjas Zimmer. Nun, mit der hat er nicht viel am Hut. Ihm geht es allein um Sunny, die jetzt endlich in ihrem gemeinsamen Appartement Licht anmacht. Er will sie überraschen, und dann wird abgerechnet. Noch ehe seine letzte Zigarette verglüht, reißt er die Autotür auf, stürmt los. Als er im Hauseingang verschwindet, sieht man im Schein der Türbeleuchtung schemenhaft seinen ausrasierten, bleichen Hinterkopf mit einer schwarzen eintätowierten Spinne, lauernd in einem Netz.